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Weg des Vertrauens

Atemnot. Klopfendes Herz.Fühle mich gefangen, ohne Option. Verfluche meinen Körper, der in den Streik getreten ist, der nun vehement "Nein" sagt. Alles war irgendwie einfach vorher, zumindest ohne dieses Gefühl, überall gegen Wände zu laufen. "Warst du glücklich?" Eine leise Stimme, von irgendwoher ganz tief innen herklingend. Naja, doch, immer mal wieder. "So richtig glücklich? Hast du das Gefühl gehabt, deinem Weg zu folgen, ganz von Herzen dabei zu sein, wirklich lebendig?" Fangfrage, wer fühlt sich denn bitte wirklich so? Energisch versuche ich, Begründungen zu finden, weshalb das für mich ohnehin gar nicht realistisch ist, überhaupt nicht in Reichweite. Stille als Antwort. Nichts, was meinem Diskutieren etwas entgegensetzt, nur wohlwollende Nachsicht hüllt mich ein. Da ich keine Antwort bekomme, keine Widerrede, legt sich langsam mein Zorn. Der Ärger über mich, die Situation, meinen plötzlich rebellierenden Körper, er wird leiser, die wild tobende Oberfläche wird langsam ruhiger, glatter. Kein Drang mehr, mich zu verteidigen, ich fühle eine tiefe Müdigkeit in mir, all dieses Kämpfen, so anstrengend.

 

Was, wenn ich wirklich auf einer Sackgasse gefahren bin, mit halsbrecherischem Tempo, und mein Körper das einzig Vernünftige getan hat, indem er die Notbremse gezogen hat? Alles ist durch den plötzlichen Stopp durcheinandergepurzelt, bisher Stabiles auseinandergebrochen, bisherige Überzeugungen klingen auf einmal hohl. Als wenn die alte Ordnung unwiderbringlich dem puren Chaos gewichen ist. Ratlosigkeit. Kein Weg zu sehen, nur Ideen, Impulse, bei denen die Vernunft stumm den Kopf schüttelt. Wo soll ich hin? Druck, eine Entscheidung zu treffen, jetzt sofort und natürlich die richtige. Keine Ahnung, welche.  Die Stimme bricht ihr Schweigen: "Warum vertraust du mir nicht einfach?" Nun ist es an mir, ruhig innezuhalten, langsam in diese Möglichkeit einzusinken. Tief atme ich ein, lassen den Atem dann langsam los, erlaube mir, nichts zu wissen, nichts entscheiden zu müssen.

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