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Sommergedanken

Faul im Hängesessel liegen... eine Welle von Kopfschmerz und dann Liebe und dann wieder ein bisschen Kopfschmerz. Sommersonne wärmt die Beine, Erinnerungen an die Strandparty mit Freunden am Vortag, Musik, Sekt und tiefe Gespräche. Es geht mir gut, ich bin lebendig wie nie. Eine Erlaubnis, dass ich hier sein darf, genauso wie ich bin. Eine Erlaubnis, wie ich sie noch nie so tief gefühlt habe. Ein Mitgehen mit dem, was ist: gestern Trubel, heute Chillen ohne Plan, alles darf sein. Einverstanden mit meinem Leben, wie es gerade ist, ein ganz neues Ankommen. Und trotzdem immer wieder fühlen, dass auch das nicht bleiben wird. Kleine Brisen von Melancholie lassen mich die Schönheit dieses verbundenen Sommers umso intensiver fühlen. Mich fallen lassen in dieses Geerdetsein. Die Menschen um mich herum in ihrer persönlichen Schönheit bewundern, mich manchmal an ihren Eigenheiten reiben und auch daran Gefallen finden. Alles eine Chance zum Wachstum, eine Möglichkeit zu erkennen, was ich mag und was nicht. Mich selbst in diesem Spiegel immer klarer erkennen. Plötzliche Verwunderung, dass ich vielleicht in einigen Punkten ganz anders bin, als ich bisher immer dachte. Kleine unperfekte Seiten an anderen entdecken, vielleicht überraschend, und erstaunt darüber sein, wie sie das für mich sogar noch liebenswerter macht. Nostalgischer Nach-Sekt-Weichzeichnerblick :-) Ich bin glücklich jetzt, aus vollem Herzen. Und das wird nicht jeden Tag so sein, aber die Wärme dieser Tage werde ich mitnehmen.

 

Irgendwann werde ich mich vielleicht hierher zurücksehnen, aus kalten einsameren Winternächten. Ich hoffe, dass ich dann liebevoll die hier erfahrene Fülle nochmal genießen werde, die Sommernächte wie dunkle Schokolade auf meiner Zunge schmelzen lasse.

 

Aber jetzt ist gerade die Zeit, diese Momente zu leben, voller Präsenz und im Fluss, was auch immer als nächstes kommen mag. Jeden Tag neu fühlen, wer ich dann gerade bin und wie die Welt und ich uns begegnen. Vor lauter großartigen Erlebnissen nicht die kleinen stillen Augenblicke vergessen, die weniger spektakulär und doch umso verbindender daherkommen. Ein kleiner zerzauster Spatz auf dem Balkongeländer, der ein Stück seiner Lebenszeit damit verbringt, einen dieser merkwürdig dauerbeschäftigten Menschen beim Versuch zu beobachten, all diese Magie aufs Papier zu bannen, die Energie dieser Zeit zu fangen, zu greifen, festzuhalten, zu verstehen. Und doch gibt es Rätsel, die nie zu verstehen oder gar zu lösen sind. Die einfach nur Geschenke sind, deren unerklärlicher Zauber alte verkrustete Muster aufsprengt, sodass viel mehr Licht ins Innere gelangen kann. Eine zarte Berührung, die kantigen alten Strukturen die Schärfe nimmt. Die steinigen Zeiten als Stufen in diesen jetzigen Moment erkennen, die Narben als Erinnerung an die Kraft, immer wieder weitergegangen zu sein, mit einem Körnchen Zuversicht und Hoffnung im Herzen.

 

Ein Blick zurück, versöhnlich und in Liebe.

Ein Blick nach vorne, ohne zu wissen, nur neugierig auf das, was da noch kommen mag.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Vivien (Montag, 23 September 2024 19:35)

    Liebe Steffi, ich freue mich so sehr, dass wir diesen Sommer Zeit für schöne Schreibstunden gefunden haben und uns so gut kennengelernt haben. Ich fühle mich wie einer der Menschen mit denen du dich verbunden fühlst und das ist sehr schön! So wie du bin ich neugierig auf alles, was da noch kommt. Bis bald an der Ostsee!

  • #2

    Steffi (Montag, 23 September 2024 20:17)

    Es war einfach ein wunderbarer Sommer und das wird uns für immer verbinden :-) Also, es sei denn, wir sind irgendwann Eichhörnchen, dann kann es sein, dass wir das vergessen :-D
    Auf einen genauso schönen Herbst auf unserer Lieblings-Fanclub-Bank!

  • #3

    Vivien (Freitag, 27 September 2024 22:43)

    :)