Das Meer, immer wieder das Meer. Nicht irgendein Meer, MEIN Meer. Ein kleines Meer zwar, vielleicht auch das schmutzigste der Welt (so sagen einige!), aber für mich das wunderbarste auf diesem Planeten. Ja, ich sehe auch die Schönheit all dieser wilden Weltmeere, aber meine Ostsee hat genau die Größe, die in mir Ehrfurcht hervorruft, aber meine Vorstellung nicht überdehnt.
Am liebsten ist sie mir im Herbst und im Winter, wenn sie unbeobachtet alle Stimmungen unzensiert in Farbe, Bewegung und Musik ausdrückt. Grau-schmutzige Sturmfluten unter schweren Wolken. Blaue klare Spiegelfläche unter eiskaltem Winterhimmel. Unglaubliche Farbspiele am Morgen und am Abend. Im Sommer liegt sie oft lethargisch da, überschwemmt von Menschen mit öliger Sonnencreme-Haut. Dann laufe ich an ihr vorbei, zwinkere ihr zu, ein gemeinsames Einverständnis, wie sehr wir uns auf das Saisonende freuen, so sehr wir diesen Sommer auch genießen. Man kann viel von ihr lernen... oder besser, man hat eigentlich gar keine Wahl, als von ihr zu lernen. Wer werden wir nach diesem Jahr sein, mein Meer und ich?
Lächelnd schreien die Möwen. Nichts unwichtiger als das.

Kommentar schreiben