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Vom Dach zum Meer

Eine Dachwohnung in einer Großstadt. Geräusche aus dem Alltag rauschen aus der Ferne heran, erinnern mich daran, dass es da draußen eine Welt gibt, vor der ich die Tür verschlossen habe. Hier drinnen meine eigene Welt, ungestört. Alles darf hier wachsen, wie es will, wild, gesittet, langsam, schnell. Eine geschützte Höhle, in der Ideen behütet heranwachsen dürfen. Damals trauten sich die Ideen kaum heraus der Dachwohnung, eingeschüchtert von den Konventionen der Welt da draußen. Aber irgendwann mussten sie ja auch mal in die weite Welt hinaus und so habe ich sie alle in einen Koffer gepackt und bin mit ihnen gereist, bis an einen Ort, der zum Wurzelnschlagen eingeladen hat. Ein weiter Ort, an dem das Rauschen des Meeres Gedanken bis an den Horizont und zurück trägt und ihnen Tiefe und Substanz verleiht. Kein Gedanke zu neuartig, als dass ihn das Meer nicht schon gehört hätte. Geduldig lauscht es allem, was ihm vorgetragen wird. Sein ewiges Wellenrauschen als Erinnerung, dass die Reise nie aufhört, dass Veränderung das Einzige ist, was hier Bestand hat.

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